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Camargue im Februar 2021

Teil 1/2


Sainte Marie de la Mer, Camargue, Frankreich


Ich habe die Camargue bereits mehrmals in den verschiedenen Jahreszeiten besuchen können: Frühjahr, Sommer und Herbst, nur der Winter fehlte noch. Deshalb bin ich im Februar 2021, trotz erschwerter Corona-Einreisebedingungen, für zwei Wochen nach Frankreich gereist.


In der Camargue ist das Wetter um diese Jahreszeit recht unbeständig. Von Frühnebel, der sich den ganzen Vormittag nur langsam von den Wiesen und Feldern hebt, bis hin zu strahlend-blauem Himmel und gefühlten 20 Grad, ist im Februar fast alles möglich. Ab und an auch Regen oder auch Mistral.

Kurz gesagt: Es hat in der Camargue im Winter ca. 10 Grad mehr als in Deutschland und die Temperaturen fallen auch in der Nacht meist nicht unter 8 Grad.


Das Schöne aber an dieser Jahreszeit: Es gibt kaum Mücken! (und kaum Touristen). Zudem ist ein weiterer Vorteil, dass die Sonne nicht ganz so früh wie im Sommer aufgeht - als Fotograf/in kann man somit auch ein wenig länger schlafen um dann ganz entspannt, traumhafte Sonnenaufgänge am Meer zu fotografieren.



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Anfang/Mitte Februar sind einige Vögel schon auf der Durchreise aus Spanien und Afrika kommend und legen einen kurzen Stop in der Camargue ein um sich für die weitere Reisen in den Norden zu stärken. Vorallem die Kraniche (Grus Grus) konnte ich zu Tausenden entdecken:



Einige ließen sich in großen Schwärmen auf den Feldern nieder um dort Würmer oder Sämereien zu fressen, andere wiederum waren in kleinen familiären Gruppen unterwegs.



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Ich habe während meiner Camargue-Reise auch das Naturschutzgebiet Scamandre besucht.

Über Holzstege geht man durch die typischen Feuchtgebiete, Salzwiesen und Sümpfe, die jedes für sich eine ganz spezifische Artenvielfalt beherbergt. Das Besondere an diesem Naturschutzgebiet ist, dass man hier alle 9 Reiher-Arten die es in Europa gibt antreffen kann, sowie die größte Population des Braunen Sichlers (ibis falcinelle ).

Brauner Sichler bei der Nahrungsaufnahme

Ein Schwarm von mehr als 300 Braunen Sichlern


Ich mag dieses Naturschutzgebiet sehr, denn es gibt dort auch einige Hides / Beobachtungshütten in denen man ausgiebig verweilen kann. Nachfolgend zeige ich ein Bild von einem Haubentaucher, den ich aus einem Hides fotografiert habe.


Besonders gefreut habe ich mich darüber, dass ich einige Bartmeisen entdecken konnte; diese kommen in Deutschland nur sehr selten vor, in der Camargue sind sie das ganze Jahr über anzutreffen. Sie sind sehr flink und meist sieht man sie in hohem Schilf umherfliegen. Typisch und namens gebend ist der schwarze Bart. Die Bartmeise ist neben dem Eisvogel einer meiner Lieblingsvögel.

Männliche Bartmeise ..


und eine weibliche Bartmeise, ohne Bart ;-)


Neben den Bartmeisen und dem Braunen Sichler ( Ibis ), konnte ich auch verschiedene Enten- und Reiherarten, sowie Purpurhühner, Schwäne, Flamingos, Weihen und verschiedene Bussard-und Milan-Arten fotografieren.


männliche Krickente, sie ist die kleinste Ente und nur halb so groß wie eine Stockente.



Balance-Akt: Purpurhuhn auf dünnem Ast.

Das Purpurhuhn ( frz. Talève sultane ) mit seinem violett-blauem Gefieder gehört zur Familie der Rallen, die ihren Lebensraum in Sumpfgebieten in Portugal, Spanien und Frankreich haben. Wer weiter weg fliegt, kann sie auch in Asien, Afrika und Australien finden. 2002 gab es nur circa 18 ( achtzehn ) Brutpaare in Frankreich.


Auch Flamingos gibt es im Naturschutzgebiet.


Die Wanderstrecke im Naturschutzgebiet Scamandre hat eine länge von rund 4km, die man auch super mit Kindern laufen kann. Meine 9-jährige Tochter fotografiert sehr gerne und so hatten wir beide Spaß beim entdecken und fotografieren von interessanten Tieren.


Die Bilder die ich hier zeige sind nur eine kleine Auswahl. Wir haben unterwegs im Auto immer wieder angehalten und Bilder von Landschaften und den verschiedensten Tieren gemacht.


Ich kann die Camargue auch im Winter als Reiseziel sehr empfehlen. Natürlich sollte man sich etwas wärmer anziehen und sich auch mit Regen oder Nebel nicht aus der Ruhe bringen lassen; es gibt immer interessante Motive !

Einige Vögel sind im Februar noch nicht aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt, wie zum Beispiel der Bienenfresser oder die Blauracke, aber dafür konnte ich unzählige Kraniche sehen und fotografieren.


Somit hat jede Jahreszeit in der Camargue ihre Besonderheiten.


Ich wünsche Euch alles Liebe.


Alexandra




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