Wasserhides, 2024
Ich liebe es aus den floating hides zu fotografieren, einerseits weil die Perspektive mir sehr gut gefällt, andererseits weil man sich recht einfach den verschiedenen Vogelarten annähern kann, ohne sie zu stören. Wer den Beitrag aus 2023 gelesen hat, kennt meine Leidenschaft für diese Art der Fotografie.
Ein wenig Ausdauer, ein Verständniss für das Verhalten der Vögel und natürlich auch ein gutes Auge benötigt es, um tolle Wildlife-Aufnahmen machen zu können. Einen schnellen Autofokus, lichtstarke Objektive und eine schnelle Kamera, tragen natürlich auch in einem hohen Maße zum Gelingen bei.
Was aber am wichtigsten ist, dass man weiß, wir man sich den unterschiedlichen Arten am besten annähert. Jeder Art hat seine eigene Fluchtdistanz und die heißt es langsam zu überwinden.
Enten, die hier in der Camargue bejagt werden, lassen sich nur schwer aus dem Wasserhide fotografieren; sie sind eine echte Herausforderung, aber es ist durchaus lohnenswert, denn es gibt einige interessante und sehr hübsche Arten. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr schwer ist sie zu fotografieren! Da hilft nur Ausdauer und extrem langsames Annähern.
Stelzenläufer hingegen, verhalten sich ganz anders. Sie kommen manchmal so nah an das Wasserhide heran, dass man sie theoretisch mit einem Weitwinkel-Objektiv fotografieren könnte. Dabei ist es egal ob sie gerade fressen, oder sich paaren. Sie haben wenig Angst und sind zudem wunderschöne Motive und einer meiner Lieblingsvögel.
Das Paarungsverhalten der Stelzenläufer ist wunderschön anzuschauen und gehört zu den besonderen Momenten, die man im Sumpf erleben kann.
Ende Mai kann man sich dann auch den Nestern problemlos nähern, mit langsamen Bewegungen und mit respektvollem Abstand.
Reiherarten, egal ob Graureiher, Silberreiher, Seidenreiher oder Purpurreiher sind eher vorsichtig in ihrem Verhalten. Wenn man sich ihnen langsam annähert, oder auch in ihrer Nähe einfach nur wartet, können dabei schöne und interessante Bilder entstehen. Sie gehören für mich zu den 'mittelschwer' zu fotografierenden Vogelarten bei mir hier auf dem Sumpf.
Im Moment hat es jeden Tag bis zu fünfzig Flamingos hier. Am schönsten für mich ist es, die Flamingos am frühen Morgen zu fotografieren, wenn die warmen Sonnenstrahlen das Gefieder der Flamingos streifen und sanft aufhellen. Ein dunkler Himmel im Hintergrund trägt zu einem faszinierenden Kontrast bei. Auch die Flamingos sind recht ängstlich, aber meist gehen sie nur langsam bis zum anderen Ende des Sumpfes vor. Wenn man ihnen folgt und sich langsam annähert, dabei auf ihre Körperhaltung achtet, dann kann man auch sie problemlos fotografieren.
Grundsätzlich gilt bei allen Vögeln hier im Sumpf: Die Tiere genau anschauen, wenn sie sich normal verhalten ( jagen, Federpflege etc..), dann langsam vorwärts bewegen. Solbald sie in deine Richtung schauen, sofort stehen bleiben.
Purpurreiher sind oft und gern gesehene Gäste bei mir im Sumpf. Fast täglich jagen sie hier nach Krebsen, Fröschen oder kleinen Fischen. Interessant wird es auch immer dann, wenn das hier ansässige Löffler-Pärchen versucht ihn/sie zu vertreiben. Dabei konnte ich einige echt interessante Szenen fotografieren.
Wie bereits erwähnt ist auch ein Löffler-Pärchen als Dauergast im Sumpf. Oft sieht man sie nur schlafend, aber natürlich jagen sie auch kleinen Fischen hinterher oder versuchen andere Futter-Konkurenten zu vertreiben. Wenn sich sehe, dass sie in Schlafhaltung stehen, nutze ich den Moment und nähere mich ihnen an.
Täglich sind auch Braune Sichler im Sumpf. Ich fotografiere sie am liebsten im Abendlicht, weil man ihr Gefieder, welches dann in den unterschiedlichen Grün-und Brauntönen leuchtet, schön zur Geltung bringen kann.
Es hat aber auch Nachtreiher und Rohrdommeln im Sumpf. Die Nachtreiher kann man meist am Abend sehen. Die Rohrdommel kommt nur gelegentlich aus dem Schilf und bei ihr muss man etwas Glück haben, um sie fotografieren zu können. Aber es ist nicht unmöglich.
Im April 2024 konnte ich zum ersten Mal einen Schwarm von Kampfläufern fotografieren.
Kampfläufer sind Durchzügler und deshalb eher selten.
Zudem hat es immer verschiedene Seeschwalben- oder Möwenarten, die über und im Sumpf jagen. In den letzten Tagen war häufig eine Weißbart-Seeschwalbe vor Ort. Sie ist aber ein recht seltener Gast.
Schwäne kann man auch regelmäßig im Sumpf antreffen, aber auch sie gehören wie die Enten zu den Arten, die sehr ängstlich sind und damit schwer zu fotografieren. Natürlich werden Schwäne hier nicht gejagt, aber sehr oft aus den Sümpfen in der Camargue vertrieben.
Auch verschiedene Greife kann man aus dem Wasserhide fotografieren: Rohrweihen, aber auch Schlangenadler kreisen oft über dem Sumpf, auf der Suche nach Nahrung.
Ein Eisvogelpärchen sitzt regelmäßig auf einem Baum, dessen Äste über dem Sumpf hängen. Sie sind auch aus dem Wasserhide gut zu fotografieren und regelmäßig vor Ort.
Ich hoffe ich konnte Euch zeigen, welche Vogelarten ihr in meinem Sumpf antreffen könnt und wie man sich ihnen am besten annähert.
Wenn ihr jetzt Lust auf das Fotografieren aus dem Wasserhide bekommen habt, dann kann ich das verstehen ;-) !
Schreibt mir doch eine Email und wir vereinbaren gemeinsam einen Termin.
Ich freue mich auf Euch !
Eure Alexandra
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