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Die weißen Pferde der Camargue

Camargue, St.Marie de la Mer, Bouches du Rhône, Frankreich


„Wer kennt sie nicht, die schönen wilden Pferde in der Camargue?“

Habt Ihr nicht auch schon einmal von den weißen, wilden Pferden gehört, die angeblich in der Camargue in absoluter Freiheit leben sollen?


Als ich davon zum ersten Mal gelesen hatte, war ich so fasziniert, dass mein Kopfkino die allerschönsten Filme abspielte. Im Nachhinein waren meine Filme vielleicht etwas naiv, aber romantisch, verträumt und mystisch schön waren sie allemal:lange Sandstrände mit galloppierenden, weissen Pferden, kräftige Camargue Hengste mit ihren wallenden Mähnen, die um Ihre auserwählten Pferdedamen kämpften, Stuten die von kleinen, knuffigen, weissen Fohlen umgeben sind ( die sind sind im übrigen dunkelbraun bis schwarzbraun, aber dazu später mehr), mit Muskeln bepackte Cowboys in kniehohen Stiefeln, verschmierten, engen Jeans und...ach..nein halt, das war ein anderer Film..;-), wie auch immer- das war für mich Idylle und Freiheit pur! Und hoffnungslos romantisch wie ich nunmal bin, wollte ich da unbedingt hin ..und nein, nicht wegen der Cowboys.


Als ich ich dann zum ersten Mal im Oktober 2017 in die Camargue reiste, bin ich ganz schnell und ganz heftig aus meinem romantischen PferdeCowboyRomantikFilm erwacht!.

Die Camargue war kalt, rau und flach !

Kalt und rau war es, da gerade in diesen Tagen ein starker Wind wehte, der Mistral.

Das ist ein kalter, trockener und starker Fallwind, der durch das Rhônetal und somit auch mir um die Nase fegte. Auf meinem Weg nach St.Marie de la Mer sah ich dann am Wegesrand die ersten Pferde stehen, die mich für den unfreundlichen und rauen Empfang entschädigten.


In St.Marie de la Mer angekommen bin ich dann der ersten und spannendsten Frage die mich beschäftigte, einmal nachgegangen:

Gibt es denn eigentlich noch richtig wilde, freilebende Pferde in der Camargue ??

Teile der Camargue sind unzugänglich, da könnte es tatsächlich sein, dass es dort das ein oder andere wilde Pferd noch gibt, aber grundsätzlich kann ich Euch sagen, dass alle Pferde die ihr am Wegesrand seht oder die im Marschland umherlaufen, oder die ihr auch gelegentlich am Strand sehen könnt, zu einer Manade gehören, also einem Tierzuchtbetrieb.


Eine Auflage bei der Camargue Pferdezucht ist, dass die Pferde so wild und frei leben sollen, wie eben möglich. Die Stuten bekommen ihre Fohlen auf der Weide ohne das Eingreifen der Gardians, den Angestellten der Manade. Sie wachsen somit in grossen Herden auf und werden durch diese sozialisiert.


Die Lebensbedingungen sind schwierig für die Pferde: im Sommer ist es extrem heiß und im Winter bläst der Mistral. Es gibt keine Unterstellmöglichkeiten und deshalb sieht man die Pferde bei Wind und Wetter irgendwo im Nirgendwo im Marschland 'rumstehen', gerne auch mit einem Kuhreiher an der Seite, wie auf meinem Bild.




Das die Camargue Pferde überhaupt durch die sumpfigen Landschaften laufen können, haben sie Ihren grossen, breiten Hufen zu verdanken.

Die Hauptaufgabe der Camargue Pferde besteht auch heute noch darin, mit den Gardians die Stier-und Pferdeherden in Schach zu halten.




Ich durfte bereits einige Stuten mit ihren Fohlen fotografieren, dabei fällt auf, dass die Fellfarbe der Fohlen sich deutlich von der der Stuten unterscheiden. Die Fohlen sind bei Geburt dunkelbraun bis schwarzbraun und erst bis zu einem Alter von ca. 6-10 Jahren hellt sich ihr Fell allmählich auf.



Tipp: Wenn Ihr Ferien in der Camargue plant, dann besucht doch einmal eine Manade. Ich persönlich finde die Mas de Méjanes traumhaft schön ! Dort gibt es einen kleinen Zug, der stündlich durch das Gelände fährt und interessante Informationen rund um die Manade /Mas bietet.

Dort könnt ihr auch Pferde für einen Ausritt buchen und mit ein wenig Glück auch Reiher, Bienenfresser, Eisvogel und Co. sehen. Auf dem Gelände gibt es auch ein Arena und ein Restaurant, sowie die Möglichkeit durchs Gelände zu spazieren.

Möchtet Ihr einen Ausritt zum Sonnenuntergang am Strand planen, dann habe ich eine Empfehlung für Euch. Ein kleiner urig und privat geführter Pferdehof bei dem es keine meterlangen TouristenPferdAnPferdKolonnen gibt, wie man sie häufig in der Camargue antreffen kann. Schreibt mir dazu einfach eine Email.


Bleibt gesund und munter ...


Liebe Grüße

Alexandra




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